Quantcast
Channel: Stadt Friedrichshafen SeniorenApp Überregional
Viewing all articles
Browse latest Browse all 41373

"Mehr Schatten als Licht"

$
0
0

2014 und 2015 war die Argen Flusslandschaft des Jahres. Mit einer Abschlussveranstaltung am Samstag geht dieser Titel an die Trave über. Unterdessen fällt seitens der Stiftung Wilde Argen die Bilanz des Erreichten dieser Zeit zwiespältig aus. Kuratoriumsmitglied Walter Hudler spricht von "Licht und Schatten – aber mehr Schatten".

Grund für diese Einschätzung ist ist laut Hudler vor allem ein nicht erreichtes Ziel: Vor zwei Jahren seien Bundesmittel in Aussicht gestellt worden, um über die Umweltorganisation WWF eine Voruntersuchung zum "Naturschutzgroßprojekt Argen" zwischen dem Oberallgäu und dem Bodensee in Angriff zu nehmen.

"Wäre Signal gewesen"

"Daraus wurde bislang nichts", sagt der Kißleger Auf Anfrage der "Schwäbischen Zeitung". Den Grund, nach seinen Informationen mangelnde Personalkapazitäten beim Regierungspräsidium, kann er so nicht nachvollziehen. Denn aus seiner Sicht wäre die Untersuchung personell nicht übers RP gestemmt worden, sondern über den WWF in seiner Rolle als avisierter Dienstleister. Enttäuschung klingt bei Hudler mit durch – auch wenn er nicht gleich "Millionenbeträge erwartet" hatte: "Das wäre aber ein Signal gewesen, dass es vorwärts geht." Vorwärts in Richtung Biotopvernetzung und möglichst durchgehendem Schutz der Naturlandschaft.

Einzelprojekte sind gelaufen

Gleichwohl erkennt das Kuratoriumsmitglied der Stiftung auch "Licht". Er nennt mehrere Einzelmaßnahmen wie das Projekt zum Schutz der Bachmuschel im Schwarzenbach oder private Initiativen. Und: Seit kurzem hat die 2010 gegründete Stiftung Wilde Argen die Chance, auf Anerkennung der Rechtsfähigkeit. Dann könnte sie schützenswerte Grundstücke kaufen und nachhaltig sichern, so Hudler, der eine entsprechende Nachricht aus dem Regierungspräsidium erhalten hat. Offen ist nach seinen Angaben aber, wann die Rechtsfähigkeit in Kraft tritt. Auch dies habe die Behörde mit aktuell mangelndem Personal begründet.

Konkretes über die Rechtsfähigkeit der Stiftung für die Argen bewirken zu können, wird also eines der Stiftungsziele der Zukunft sein – auch ohne den Titel als Flusslandschaft. Und das Gutachten will Hudler ebenfalls im Blick behalten.

Die Abschlussveranstaltung

Die Argen war 2013 zur Flusslandschaft des Jahres für 2014/15 gekürt worden. Dahinter stecken die Naturfreunde Deutschlands und der Deutsche Angelfischerverband.

Am Samstag, 7. November, geht der Aktionszeitraum mit einer Abschlussveranstaltung im Weberzunfthaus zuende. Ab 9 Uhr warten Informationsstände örtlicher Initiativen und eine Filmdoku über das Argental auf Besucher.

Der offizielle Teil beginnt um 9.30 Uhr mit mehreren Wortbeiträgen. Dazu gehören neben Walter Hudler Vertreter der Landratsämter Ravensburg und Lindau, von Naturschutzverbänden sowie Wangens OB Michael Lang. Neben kulturellen Beiträgen sollen Schüler des Rupert-Neß-Gymnasiums ein Projekt vorstellen unter dem Namen: "Plastik – von der Argen auf den Teller". Das Ende ist für 12.15 Uhr vorgesehen.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 41373

Latest Images