Rund 80000 Besucher sind in der gerade abgelaufenen Saison ins Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck geströmt. Höhepunkt war auch heuer die traditionelle Kirbe – wieder mit Antikmarkt –, zu der 10000 kamen. Mit der kommenden Museumssaison 2016 sollen dann auch die Bauarbeiten für den großen Erlebnisspielplatz beginnen.
Museumsleiterin Almut Grüner ist mit der abgelaufenen Museumssaison sehr zufrieden, auch wenn es rund 6000 Besucher weniger als im Vorjahr waren. Den kleinen Knick haben die Hitzewochen im August beschert. Das hätten ihre Kollegen der sieben Freilichtmuseen im Süden ebenfalls bestätigt. "Uns geht es nicht nur um die Zahl derer, die gekommen sind, sondern um die Zahl derjenigen, die gekommen wären oder derjenigen, die wieder kommen", sagt Grüner. Von den Besuchern, die ein Feedback hinterlassen, leben die Museumsmacher in Neuhausen, die ein klares Konzept verfolgen: das Museum der Begegnung. "Das heißt: Wir erzählen hier den Leuten nicht einfach nur etwas, sondern wir fragen sie, ob sie uns ihre Geschichten erzählen", erklärt die Museumsleiterin. Beispielhaft dafür sei der große Erfolg der diesjährig angelaufenen Ausstellung zum Ersten Weltkrieg, die immer noch zu sehen ist und fortgeführt wird.
Senioren nicht vergessen
Jährlich werden die Zahlen des Museums nachgehalten, vor allem die Ausgaben, "obwohl wir nicht auf großem Fuß leben", sagt Grüner. Aber auch ein Museum müsse kontinuierlich weiterentwickelt werden. Und das geht nicht ohne Investitionen, nicht ohne Geld. Immerhin subventioniert der Landkreis Tuttlingen das Museum mit rund 1,2 Millionen Euro jährlich. "Wenn wir neue Dinge ausprobieren, wissen wir erst hinterher, ob sie funktioniert haben", so Grüner.
Und auf dem Feld der Weiterentwicklung sieht die Museumsleiterin bei den Senioren und den Schulen Handlungsbedarf. "Wir dürfen die Senioren nicht vergessen – und bei den Schulen gehen die Zahlen zurück", weiß Almut Grüner. Manch angebotene Programme seien zwischen 15 und 20 Jahren alt und teilweise überholt. "Das Programm 'Vom Schrot zum Korn’ ist noch immer ein Renner, aber das heißt nicht, dass wir das nicht überarbeiten", sagt Grüner. Auch müsse geprüft werden, ob die angebotenen Programme sich nicht mit den Lehrplänen der Schulen beißen. Ein Punkt, der schnellstmöglich angegangen werden soll, ist die Errichtung einer Bushaltestelle am Museum. Bislang ist das Freilichtmuseum nicht direkt per Bus zu erreichen.
Mit der kommenden Museumssaison wird das Kino-Programm – Kino im Schafstall (KISS) – von sechs auf vier Veranstaltungen reduziert. Zudem zieht das Kino vom großen Schafstall in die kleinere Stallscheune vom Stiefelhof aus Haberstenweiler. Zudem beginnen im Frühjahr die Bauarbeiten für den Erlebnisspielplatz mit Köhlerturm, Kletterkobel und Matschspielplatz, der auf rund 2000 Quadratmetern entsteht. Für einen Teil der Kosten suchen die Museumsmacher nun noch nach Sponsoren.