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Achberger Gemeinderäte sorgen sich um die Achberghalle

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Im Landkreis Ravensburg werde es schon bald eine längerfristige Nutzung von Sporthallen für die Unterbringung von Flüchtlingen geben. Darüber informierte Achbergs Bürgermeister Johannes Aschauer im Gemeinderat. Denkbar sei auch, dass die Achberghalle belegt werde. Derzeit stehe sie auf einer Liste des Landkreises allerdings auf Platz zehn. Vor ihr werden also neun andere Hallen im Landkreis belegt. Dennoch machen die Gemeinderäte sich Sorgen um die Unterbringung der Flüchtlinge im Ort. Denn eine Blockierung der Halle für den Schul- und Vereinssport wollen sie auf jeden Fall vermeiden.

Ausreichend andere Unterkünfte würden Halle freihalten

Entscheidend für den Landkreis, ob in einem Ort eine Halle für die Flüchtlings-Unterbringung genutzt werde, sei unter anderem die Zahl der bereits im Ort lebenden Flüchtlinge – aber auch das Verhältnis zwischen der Einwohnerzahl und der Zahl der Turnhallen. Sollte die Achberghalle tatsächlich herangezogen werden, müsse der Schulsport möglicherweise nach Neuravensburg ausweichen, kündigte Aschauer an. Das sei die "relativ harte Wahrheit". Dagegen ankämpfen könne die Kommune nur, "in dem wir so viele Unterkünfte wie möglich zur Verfügung stellen".

Bei diesem Bemühen hat die Gemeinde einen Rückschlag erlitten. Denn ein dem Landkreis angebotenes Quartier in Siggenreute soll nicht für die Erst-, sondern für die Anschlussunterbringung genutzt werden. Das Verhalten des Landratsamtes bezeichnete Aschauer als "merkwürdig". Denn: "Fertige Wohnanlagen werden nicht einmal mehr angeschaut. Stattdessen denkt das Landratsamt nur noch in größeren Wohneinheiten für 50 oder mehr Personen." Insbesondere vor dem Hintergrund, dass "Druck mit Turnhallen aufgebaut wird, versteht man es nicht ganz".

42 Flüchtlinge muss Achberg nach dem derzeitig gültigen Verteilungsschlüssel des Landkreises bis Mitte 2016 aufnehmen. Diese Zahl stieg allerdings im Oktober um sechs Personen. Aschauer bezweifelte daher, dass sie lange Gültigkeit habe. Zudem stelle sich die Frage, wie es ab Mitte 2016 weitergehe. Denkbar seien Einfachbauten im Bereich des Altenheimes und auf dem Grundstück südlich davon. "Hier laufen Gespräche", sagte Aschauer. Er wolle aber auch versuchen, mit weiteren Grundstückseigentümern ins Gespräch zu kommen. Einmal mehr wurde das Haus "Kirchstraße 8" in der folgenden Diskussion im Gemeinderat zum Thema. Es gehört der Gemeinde und soll nach dem Willen des Bürgermeisters nach einer Sanierung "für die Bürgerschaft" zur Verfügung stehen. Für Klaus Wirthwein steht hingegen fest, dass das Haus "nicht außer acht gelassen" werden sollte, wenn andererseits das Risiko bestehe, dass die Achberghalle belegt werde.

Gerold Nuber sprach im Laufe der Diskussion von einem "Komplettversagen der Politik" und Brigitte Hartmann empfahl, 800 Flüchtlinge im Kanzleramt unterzubringen.


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