Quantcast
Channel: Stadt Friedrichshafen SeniorenApp Überregional
Viewing all articles
Browse latest Browse all 41373

Gunter Czisch wird neuer OB in Ulm

$
0
0

Gunter Czisch (CDU), wird neuer Oberbürgermeister der Donaustadt. Bei der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag kam Czisch auf knapp 53Prozent der Stimmen. Rund 30 Prozent der Stimmen erhielt der Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir (55). Die von den Grünen unterstützte Kandidatin Birgit Schäfer-Oelmayer erreichte 7,8 Prozent, Die Wahlbeteiligung lag bei 42,5 Prozent.

Nach 24 Jahren Amtszeit als Rathauschef in Ulm war Ivo Gönner (SPD) nicht mehr angetreten. Zur Wahl standen sieben Kandidaten, rund 90 000 Ulmer Bürger waren zur Stimmabgabe aufgerufen.

Schwäbisch solide Finanzpolitik

Gunter Czisch (CDU), 52 Jahre alt, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er bezeichnet sich als "leidenschaftlichen Kommunalpolitiker" und ist seit 15 Jahren Erster Bürgermeister der Stadt Ulm und damit "Herr der Finanzen". "Schwäbisch solide Finanzpolitik" sei sein Markenzeichen, hatte er im Wahlkampf immer wieder betont. Er wird sein neues Amt am 1. März antreten.

Der Hobby-Jazz-Schlagzeuger will verstärkt Ehrenamtliche unterstützen und auch die vielen kleinen Anliegen der Bürger ernst nehmen. Er stehe für Transparenz und offene Türen im Rathaus. "Ulm braucht einen Oberbürgermeister, der gestalten kann."

Mit diesem klaren und eindeutigen Ergebnis im ersten Wahlgang hatten auch langjährige Beobachter der politischen Szene in Ulm nicht gerechnet und auf einen zweiten Urnengang getippt. Umso größer war am Sonntagabend im Ulmer Rathaus die Überraschung, als sich schon nach der Auszählung der ersten Stimmbezirke gegen 18.20 Uhr der Sieg Czischs abzeichnete. Um 18.50 Uhr gratulierte Oberbürgermeister Ivo Gönner seinem Nachfolger. Gönner bezeichnete es als "typisch für Ulm", dass klar und eindeutig gewählt worden sei. Czisch habe in einer Persönlichkeitswahl gewonnen.

Czisch selbst sagte im Gespräch mit der "Schwäbischen Zeitung" in einer ersten Stellungnahme, dass "ich ganz offensichtlich in den vergangenen 15 Jahren die Ulmer überzeugen konnte". Die Wahl sei ein Signal, dass sich die Stadt nach Meinung der Wähler gut entwickele und dass diese Entwicklung fortgesetzt werden solle. Er stehe für Kontinuität nach der Ära Gönner. Der Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß, Vorsitzender des CDU-Bezirksverbands Württemberg-Hohenzollern, wertete den Sieg seines Parteifreundes Czisch als Erfolg für die CDU: "Vor der Landtagswahl im kommenden Jahr ist dies ein klares Signal dafür, dass wir auch in den Großstädten Erfolg haben können."

Der grüne Landtagsabgeordnete Jürgen Filius dagegen sieht den Erfolg Czischs als Ergebnis einer Persönlichkeitswahl: "Dies ist die Bestätigung für den klaren Kurs, den Ulm in der Kommunalpolitik fährt." Im Ulmer Gemeinderat arbeiten CDU und Grüne in vielen Entscheidungen zusammen, so dass die Unterstützung namhafter grüner Politiker im Wahlkampf immer wieder deutlich geworden war.

In den kommenden Jahren wird der neue Oberbürgermeister eine Reihe wichtiger Aufgaben lösen müssen: Zwar sind Projekte wie der Bau einer neuen Straßenbahnlinie oder die Errichtung eines Einkaufszentrums und eines Parkhauses am Bahnhof längst beschlossen. Doch dürfte die Umsetzung dieser Vorhaben auf Jahre ebenso Kräfte binden wie die Frage, wie der in die Jahre gekommene Ulmer Hauptbahnhof saniert wird. Schließlich wartet mit den hochverzinslichen Scala-Verträgen, die die Sparkasse Ulm am liebsten loswerden möchte, reichlich Konfliktpotential auf den künftigen Oberbürgermeister.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 41373

Latest Images

Trending Articles