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Rosna liefert Nikoläuse auch ins Umland

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In der kleinen Backstube in Rosna ist es warm und es duftet wunderbar: Bäckermeister Bernhard Kugler und sein Lehrling Steven Storrer backen Nikoläuse. Viele Bleche mit den netten Teigmännchen werden in den Ofen geschoben. Es herrscht Hochbetrieb: Unzählige Nikoläuse sind bestellt, die anderen kommen in Körbe für den Laden, ein Teil wird sogar in die Nachbargemeinden ausgefahren. "Nur an zwei Tagen im Jahr backen wir diese Nikoläuse. Es ist eine Abwechslung und macht richtig Spaß", strahlt der Lehrling. Woche für Woche wird in der Bäckerei dasselbe Programm an Brote, Wecken, Brezeln und süßen Stückchen gebacken, da ist der Nikolaustag ein Highlight.

Storrer hat in den drei vergangenen Jahren seine Lehre als Bäckerfachwerker in der Rosnaer Bäckerei gemacht und die Prüfung erfolgreich bestanden. Nun bleibt er weiterhin bei seinem Meister, um die Lehre zum Bäckergesellen zu machen. "Da kann man dann mehr und man verdient auch mehr Geld", so Storrer.

Stolz präsentiert er das Blech mit den Teigmännern. Am Freitagmorgen ist er schon um halb drei in die Bäckerei gekommen und hat begonnen, die Brote zu backen. Gegen fünf Uhr hat er mit den Nikoläusen angefangen. Der Teig wird ausgerollt und flachgedrückt, dann werden die Arme und Füße geschnitten, Rosinen als Augen und Mund eingedrückt und das Schönste ist die kleine Rute aus echtem Reisig, das dem Nikolaus in die Arme gegeben wird.

Heute Nacht haben die Bäcker schon um 22 Uhr begonnen zu backen und werden den ganzen Tag daran arbeiten, damit die Nikoläuse im Laden nicht ausgehen und heute Abend bei jedem Kind so ein "Klosamale" – so werden sie auf Schwäbisch genannt – neben einem roten Apfel, goldenen Münzen und Lebkuchen auf dem Teller liegt.

Bäcker sehen die Sonne aufgehen

Das frühe Aufstehen macht dem Lehrling Steven Storrer nichts aus. Es sei es gewohnt, außerdem habe er dann Feierabend, wenn die Anderen noch arbeiten, sagt er. "Wir arbeiten in den Tag hinein, das ist sehr schön", erklärt Bäckermeister Kugler. Die Fenster der Backstube geben den Blick gen Osten frei: Beide sehen, wie die Sonne aufgeht, wie Wolken im Himmel hängen – jeden Tag ein anderes Bild. "In der Bäckerei ist es morgens schön, weil alles um uns herum noch still und ruhig ist", sagt Storrer. Der Meister gibt die Abläufe und Zeitfolge vor. "In einer Backstube wird nicht so viel geredet", so der Lehrling. Beide sind gut eingespielt, da reichen wenige Worte. Zwischendurch wird gefrühstückt, an langen Tagen gibt es sogar ein Mittagessen, zur Bäckerlehre gehört ein auch bisschen Familienanschluss.

Die Lehre wird für Steven eine Herausforderung sein, weil sie anspruchsvoll ist. Im Oktober war er eine Woche in Stuttgart in der Bäckerfachschule zur überbetrieblichen Ausbildung: Dort hat er Bäckerlehrlinge aus ganz Baden-Württemberg getroffen. Jeden Montag und jeden zweiten Dienstag geht er nach Sigmaringen in die Berufsschule. Dort wird die Herstellung von Brot und Brötchen, von Kuchen und Feinbackwaren, Plunder, Blätterteig und Snacks gelehrt. Fächer wie Hygiene, Umweltschutz gehören dazu sowie der Umgang mit Maschinen und das Wissen über Rohstoffen.

Heute Abend werden Lehrling und Meister die Ruhe genießen und daran denken, wie sehr sich die Kinder an den Klosamala freuen werden.


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