Chor ist nicht gleich Chor. Das hat das Laichinger Frauenchorensamble "aCHORd" bei seinem Konzert am Samstagabend in Laichingens Altem Rathaus wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die elf Sängerinnen präsentierten zum letzten Mal mit ihrer bisherigen Chorleiterin Christiane Herr ihre "Lieblingslieder" – so das Motto des Konzertabends. Souverän und gekonnt am Flügel begleitet wurden die Damen von Christian Riegner.
Doch die elf Sängerinnen überzeugten nicht nur mit ihrem Können und Talent, auch anspruchsvolle Chorstücke scheinbar mühelos zu präsentieren, sondern auch mit ihrer unkonventionellen und absolut charmanten Art. Überzeugt haben vor allem auch Sabine Graser-Kühnle, Elke Tuchnowksi und Michaela Fasolin, die die rund 80 Zuhörer locker und mit viel Witz durch den Abend geführt haben.
Die gesungenen Stücke des Abends können grob in zwei Kategorien eingeteilt werden: Volkslied und Sprechstück. Bereits mit ihrem ersten Stück, dem deutschen Volkslied "Ein Männlein steht im Walde" zeigten die Sängerinnen ihre Klasse. Denn mit dem "normalen" Volkslied hatte das von Uli Führe arrangierte Stück wenig gemeinsam: Die Damen mussten passgenau ihre Einsätze sprechen und singen, es hatte fast schon Merkmale des Rap inne – und beeindruckte die Zuhörer.
Für zwei Stücke, dem Traditional "Amazing Grace" und "Sing Songs of Joy", verkleinerte sich das Ensemble auf nur noch vier Sängerinnen: Sabine Graser-Kühnle, Christa Molnar, Uschi Fasolin und Angelika Senechal. Und diese zeigten, welch klare Stimmen in ihnen stecken. Großer Applaus des Publikums war die Anerkennung.
Am Ende des Konzertes wurde es emotional: Denn das Konzert im Alten Rathaus war das letzte Konzert, bei dem "aCHORd" unter der Leitung von Christiane Herr gestanden ist. Künftig wird sie an der Ulmer Musikschule arbeiten und kann das Ensemble daher nicht mehr leiten. Doch die Frauen, die sich jederzeit über neue Sängerinnen freuen, haben bereits eine Nachfolgerin gefunden. Ab dem 11. November wird Christine Menge "aCHORd" übernehmen.
Das Publikum zeigte sich vom Konzert begeistert, auch Horst Strohschein: "Das klingt alles viel viel einfacher, als es in Wirklichkeit ist", merkte er an. Und er weiß wovon er spricht, denn er singt selbst in einem Chor und hat auch schon bei "aCHORd" mitgesungen. Eine besondere Schwierigkeit beim Proben sei es, die Akkorde passgenau einzustudieren. Doch die Mühe der "aCHORd"-Sängerinnen hat sich gelohnt: "Ich bin wirklich zufrieden, das war ein sehr gutes Konzert", lautete das abschließende Fazit von Strohschein.
