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Neukirch stellt auf doppelte Buchführung in Konten um

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Etwas unwillig, letztlich aber einstimmig ist der Neukircher Gemeinderat am Montag der vom Land auferlegten Pflicht nachgekommen, die Umstellung des gemeindlichen Rechnungswesens vom Kameralistik-System zur so genannten Doppik zu beschließen. Die Stadt Tettnang führt ihren Haushalt bereits seit einigen Jahren nach dieser Systematik.

Kämmerer Robert Riedesser führte in das komplexe Thema ein. Sowohl er als auch Bürgermeister Reinhold Schnell äußerten sich kritisch, weniger über das System selbst, als vielmehr darüber, dass weder Bund noch Länder ihr kameralistisches Rechnungswesen umstellen. Allerdings, so Riedesser, gehe an der Umstellung wohl nichts mehr vorbei, unabhängig auch von künftigen Wahlausgängen im Land. Auf jeden Fall habe man eine Menge Arbeit vor sich, denn die Umstellung verlange nicht nur eine komplette Erfassung aller Vermögensgegenstände, sondern auch noch eine Bewertung des gesamten Sachvermögens der Gemeinde.

Erreicht werden sollen so bessere Erfassungen von Leistungen und Veränderungen. Ebenso soll die Vermögenslage zeitnaher erfasst werden können. So werden künftig in einer kommunalen Bilanz, in ähnlicher Weise wie in der Privatwirtschaft, Vermögen und Finanzierungsmittel gegenübergestellt. Dazu, so der Kämmerer, gehöre die Aufstellung des Inventars und eine Eröffnungsbilanz sowie Kosten- und Leistungsrechnungen in allen Bereichen. Auch Ziele und Kennzahlen müssen komplett erfasst werden. Bis das soweit sei, wolle man diese "große Herausforderung einer tiefgreifenden Verwaltungsreform" mit eigenen Mitteln stemmen, betonte Riedesser.

Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden

Hilfe soll durch kurzfristige Beratungen und durch die Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden kommen. Unterstützung gibt es vor allem im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes mit den umliegenden Gemeinden Achberg, Amtzell, Argenbühl, Bodnegg, Grünkraut Kißlegg, Vogt und Waldburg. Dazu gehören auch Schulungen und die Hilfe durch das Rechenzentrum KIRU aus Reutlingen. Denn es müsse auch die bestehende Software 2017 durch eine neue ersetzt werden.

Eine erfreuliche Folge der Umstellung sollen die Bürger bald erfahren. Denn es sei beispielsweise die gemeinsame Wasserabrechnung geplant. Statt zweier Rechnungen für Wasser (Versorger) und Abwasser (Gemeinde) wird die Haslach Wasserversorgung nun eine Rechnung stellen. Bis 2020 sollen die Maßnahmen umgesetzt sein.

Die Gemeinderäte fragten auch nach den Kosten, die mit insgesamt 30 000 Euro bis 2020 von Kämmerer Riedesser grob veranschlagt wurden. CDU-Gemeinderat Walter Gauß äußerte sich zu den Reformansätzen positiv: "Prinzipiell nicht schlecht", fand er, während sich die meisten Räte, wie FW-Rätin Beate Gauggel zusammen mit den CDU-Räten Adrian Strauß, Manfred Amann und Udo Hunstiker fragten: "Bringt das tatsächlich eine Verbesserung?" Wenig anfangen konnten die meisten Räte mit den geplanten Produkt- und Zieldefinitionen, die es künftig geben soll.


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