Unter dem Titel "Männer send au Leut" hat Wulf Wager am Sonntagabend anderthalb Stunden schwäbische Comedy geboten. Der aus Funk und Fernsehen bekannte, selbst ernannte "Hans Dampf en älle Gassa" widmete sich zum Abschluss der Kabarett- und Mundartwoche im halbvoll besetzten Stadtforum den Irrungen und Wirrungen zwischen den Geschlechtern sowie manchem Grabenkampf an der Grenze von Baden und Württemberg.
Gleich zu Beginn wurde deutlich, wohin die Reise gehen sollte. Im schrillen Anzug mit kunterbunter Krawatte betrat Wager die Bühne. "Wo auch immer ich hinschaue, sehe ich Männer in Grau, Braun und Schwarz." Das komme daher, dass beim Kleiderkauf immer Frauen dabei seien. "Ich dagegen war für diesen Abend einfach mal alleine einkaufen", sagte Wager und hatte die ersten Lacher des Publikums auf seiner Seite.
Nicht leicht in einer Beziehung
Überhaupt sei es nicht leicht, in einer Beziehung zu leben. Zu Beginn schaue der Mann, wenn er abends nach Hause kommt, in den Kühlschrank, "findet nichts G’scheites und geht ins Schlafzimmer". Nach zehn Jahren Beziehung gehe er zunächst ins Schlafzimmer, "findet nichts G’scheites und geht an den Kühlschrank".
Dies erkläre auch, warum viele Männer mit den Ehejahren an Gewicht zulegten. Mit fiktiven Anekdoten aus dem Eheleben ging es weiter, zahlreiche Klischees wurden bedient, von den weiblichen Einparkkünsten bis zur Neigung des Mannes, eher weniger als zu viel zu sagen. Zwischendurch griff Wager zu verschiedenen Musikinstrumenten und animierte das Publikum engagiert zum Mitsingen. Besonders an der Steirischen Harmonika zeigte er seine Versiertheit und auch das Gitarrenspiel kam beim Publikum gut an.
Inhaltlich wurde es jedoch mitunter sehr derb und schlüpfrig – das war wohl zu weit unter der Gürtellinie für einen Großteil der Besucher, denn das Lachen im Saal wurde spärlicher. Einige Pointen blieben gar ohne jede Reaktion im Raum stehen. Das mag auch daran liegen, dass der thematische rote Faden selten erkennbar war, manches unausgegoren und flach wirkte.
Als Wager dann sein Skript beiseite ließ und frei über Badener und Württemberger sprach, Günther Oettinger ebenso treffend komisch imitierte wie Winfried Kretschmann, war das Publikum begeistert. Auch die Sequenz über Shoppinggewohnheiten von Mann und Frau bot frische Ideen, bevor ein Potpourri aus kurzen, mitunter bekannten Witzen den Abend beschloss.