Da war doch was? Im Frühjahr waren die Emotionen im Gemeinderat hoch gegangen, als es um die Benennung als "Frida-Kahlo-Straße" oder "Sieger-Köder-Weg" ging – und sich Letzterer durchsetzte. Nun stand am Mittwoch im Gremium die Benennung der Straße an, die bald schon durch das Gewerbegebiet Meckenbeuren-Flughafen führt. Und erneut stehen "Mann" und "Frau" als Vorschläge zur Wahl – und was passiert? Käthe Paulus setzt sich mit 18:1-Stimmen gegen Werner von Siemens durch.
Eine gute Vorauswahl wurde der Verwaltung mit Käthe Paulus (1868-1935) und Werner von Siemens (1816-1892) bescheinigt – beide würden thematisch sehr gut zu dem Gewerbegebiet am Flughafen passen. Hier der deutsche Erfinder, Industrielle und Begründer der Elektrotechnik, dort die erste deutsche Berufsluftschifferin, Luftakrobatin und Erfinderin des zusammenlegbaren Fallschirms.
Hatten CDU und Freie Wähler angekündigt, dass es von ihnen keine Fraktionsmeinung gebe, so sprach sich Ingrid Sauter im Namen der SPD für Käthe Paulus aus – würde doch gerade eine Luftschifferin sehr gut zu einer Straße nahe dem Flughafen passen.
Auch die BUS bekannte sich zu Käthe Paulus. Und dies nicht nur, wie Ursula Herold-Schmidt sagte, weil sie eine Frau sei und es an weiblichen Straßennamen in der Gemeinde mangle. Werner von Siemens sei bereits zu vielen Anlässen verewigt, während es bei Käthe Paulus nicht selbstverständlich sei, dass ihr Name vielen bekannt sei. Ein Argument, das auch Anette Kramer (Freie Wähler) anführte – eben weil Käthe Paulus auf diesem Weg respektive mit dieser Straße noch bekannter werde, was sie verdient habe.
Auf Meckenbeurer Gemarkung gibt es damit 71 Straßen, die nach Männern, und sieben, die nach Frauen benannt sind.
