Samuel Rist verkauft gemeinsam mit seiner Familie Weihnachtsbäume auf dem Hansenhof in Harresheim.
Vor 40 Jahren hat sein Vater Anton Rist mit dem Geschäft begonnen. Seitdem hat Samuel Rist beobachtet, dass sich die Wünsche der Kunden verändern – vor allem in den vergangenen Jahren. "Viele, die bei uns einen Baum kaufen, wollen ihn auch selbst schlagen", sagt Rist. Nicht alle seien dabei gleich geschickt mit der Säge. "Aber alle Kunden haben die Bäume bisher abgesägt bekommen", sagt Rist und lacht.
Die Familie hat direkt am Hof zwei Kulturen, wo unterschiedliche Nadelbäume angepflanzt werden. "Einige unserer Kunden kommen schon Ende November zu uns und suchen sich ihren Baum aus", sagt Rist. Besonders beliebt seien bei den Kunden Tannen, die bis zur Zimmerdecke reichen. Trotzdem hat Rist in den vergangenen Jahren einen Wandel beobachtet. "Immer mehr Kunden suchen nach kleineren und schmalen Bäumen." Er vermutet, dass die Käufer oft nicht mehr ausreichend Platz zu Hause haben, um einen großen Baum aufzustellen.
Dass der Weihnachtsbaumkauf nicht immer ein entspannter Familienausflug in der Vorweihnachtszeit ist, hat Georg Dreher beobachtet. Er verkauft Christbäume in Meersburg. Dreher war schon oft dabei, wenn die Stimmung beim Christbaumkauf kippte. "Desto mehr Familienmitglieder zum Weihnachtsbaumkauf gemeinsam kommen, desto mehr Diskussion gibt es, welcher Baum der richtige ist", sagt Dreher. "Da heißt es schon mal ,Den schmück’ ich dann aber nicht.’ Jeder achte auf etwas anderes. "Da geht es schon mal richtig zur Sache."
Bei echten Kerzen: Nobilistanne
Er empfiehlt seinen Kunden auf die Begebenheiten zu achten, wo der Baum aufgestellt werden soll, und ihn danach auszuwählen. "Wenn jemand den Baum mit echten Kerzen schmücken möchte, empfehle ich eine Nobilistanne." Diese Sorte ist auch unter dem Namen "Edeltanne" bekannt. "Die Tanne wächst langsamer als die Nordmanntanne und ihre Äste sind besser verzweigt." Außerdem sei diese Sorte robuster, sodass sie auch in Räumen mit Fußbodenheizung eine Weile halten. Der beliebteste Tannenbaum bleibt aber die Nordmanntanne. "Das ist einfach ein edler und schöner Baum", sagt Dreher.
Die Nordmanntanne ist auch der Bestseller beim Tannenbaumverkauf von Pia und Oskar Brugger in Markdorf. Das Ehepaar verkauft auch andere Sorten wie die Kolorado-Tanne, die ihren Ursprung in Nordamerika hat. "Sie hat einen zarten Duft nach Orange und feine Nadeln", sagt Pia Brugger. Noch sei die Sorte aber noch nicht so bekannt in Deutschland, sodass die Nachfrage nicht besonders hoch sei.
Oft wird sie hingegen nach der Frische der Bäume gefragt. "Unsere Kunden wollen keinen Baum, der seit Wochen im Supermarkt steht." Und das sei auch richtig so, denn nur so halte der Baum einige Wochen in der Wohnung. Zusätzlich empfiehlt sie, darauf zu achten, dass der Baum immer bewässert ist. "Der Ständer muss immer nachgefüllt werden, am besten jeden Tag", sagt Brugger.
Damit die Weihnachtsbäume das Jahr über wachsen und gedeihen, müssen die Kulturen gepflegt werden. Samuel Rist hat dafür in diesem Jahr besondere Helfer engagiert: drei Schafe von der englischen Rasse Shropshire. Sie helfen beim Unkraut jäten rund um die Tannenbäume. "Das ist die einzige Rasse, die keine Nadelbäume frisst", sagt Rist. Auch im kommenden Jahr will er sich von den Tieren beim Pflegen der Christbäume helfen lassen.