"Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Leute in diesen winzigen Raum passen", sagte Stefan Klucke vom Musikkabarettduo Schwarze Grütze, das wieder einmal im Alten Schlachthof in Sigmaringen zu Gast war. Der Schlachthof war voll und die Laune von Anfang an bestens. Das Duo aus Potsdam hatte das Publikum vom ersten Lied an auf seiner Seite.
Schwarze Grütze – da könnte man auch sagen: Schwarzer Humor. Da blieb manchmal das Lachen im Halse stecken, aber gegen das Lachen kamen die Besucher nicht an. "Weihnachten ist jetzt eigentlich nicht so unsere Kernkompetenz", erklärte Stefan Klucke, denn in der ehemaligen DDR war Weihnachten nicht so beliebt. Deshalb handelte ein Lied auch nicht vom Nikolaus, sondern bewusst vom Weihnachtsmann. Die Musiker öffneten die Türchen eines Adventskalenders. Hinter einem Türchen steckte ein ewiger Student, der sich als Weihnachtsmann versucht. Hinter einem anderen Türchen versteckte sich der kleine Marvin, der Angst vor Weihnachtsmännern hat. "Ich habe den Weihnachtsmann erschossen", sang das Duo und das tat Marvin jedes Jahr. Die Leichen beerdigt Marvin dann im Teich und so hat Marvin jedes Jahr einen neuen Papa. Der Platz wird eng für den Goldfisch und so weicht man auf einen Baggersee aus.
Eine Salve von Frosch-Witzen trieb den Gästen Tränen in die Augen. Mitmachen durfte das Publikum auch wieder. Feuerzeug schwenken, mitreimen – die Sigmaringer waren mit Eifer dabei. Manch ein Weihnachtslied hörte sich dann auch etwas anders an: Statt Jingle Bells sang das Duo "Schimmelpilz, Schimmelpilz, Schimmelpilz zum Fest."
Hinter einem Adventstürchen steckte auch eine Familie, die mit Weihnachten so gar nichts anfangen kann und sich schwer bewaffnet auf das Fest einstimmt mit der Absicht, sich gegenseitig um die Ecke zu bringen. "An eurer Stelle würde ich das auch machen. Was soll man jetzt auch noch in Sigmaringen machen", sagte Stefan Klucke, als das Publikum eine Zugabe forderte. Zum Abschluss gab es das Lied: "Einer geht noch, einer geht noch rein. Es muss ja nicht der letzte sein".